Green New Deal

Der New Deal ist so etwas wie der Gründungsmythos der modernen USA. Er bildete die Basis für viele wichtige, auch politische, Entwicklungen. Ohne ihn wären das Land heute wohl ein fundamental anderes. Unser Autor Mirko Vossen hat ihn sich übrigens in einer Artikelserie genauer angesehen.

Nun macht ein neuer New Deal in Washington die Runde, der Green New Deal. Alexandra Ocasio-Cortez, Shootingstar der neuen Generation der Demokraten im House, hat ihn zu ihrem Ziel gemacht. Und zwar nicht als kompletten Plan, sondern als Antrag für ein neues parlamentarisches Gremium, das dieses gewaltige Projekt ausarbeiten soll. Dennoch macht sie bereits konkrete Zielvorschläge: 100 Prozent Erneuerbare Energien, ein smartes Energienetz für Amerika, ein massives Infrastrukturprogramm und Vieles mehr.

Das Echo? „Sozialismus“ (Fox News), „politisch nicht umzusetzen“ (New York Times), „besteuert Emissionen und lasst den Rest durch den Markt regeln“ (Washington Post, ja, wirklich!). And the real Donald? Der hatte dazu bereits letzte Woche etwas zu sagen.

Really, Donald?

Dann haben wir noch Breaking News vom Präsidenten. Die ersten Teile seiner Mauer werden bereits fertig!

Das dürfte Rekordzeit sein, so kurz nach seiner Notstandserklärung. Aber Moment, 30. Januar, da stimmt doch was nicht? Ja richtig.

So viele Fragen: Zeitmaschine? Mauer ohne Geld? Mauer ohne Erlaubnis? Oder vielleicht diese ganz simple Erklärung: Das war seit 2017 geplant und ist erst jetzt fertig geworden. Und ist eigentlich nur eine Ertüchtigung.

Mal davon abgesehen: So beeindruckend ist die Geschwindigkeit jetzt auch nicht. Aber Respekt für den Typen, der fast drei Stahlelemente lang nahezu unbewegt im Vordergrund steht. Der könnte Flughafen-Bauchef werden. Ich wüsste wo.

Trotzdem: Nicht alles, was Trump vor sich hin twittert, ist leicht zu widerlegen. Manchmal hat er auch Recht. Beispielsweise bei der Debatte um die NATO-Finanzierung. Das findet jedenfalls unser Autor Fabio Crynen in seinem Kommentar „Als Donald den Finger in die Wunde legte“.

Minnesota nice…

Ihr erinnert euch noch an das Schnee-Video, in dem Amy Klobuchar ihre Kandidatur für die demokratische Präsidentschaftskandidatur ankündigte? Die hat jetzt den Salat. Also Skandal. Also wegen eines Salates. Unter anderem.

Sie soll nämlich, entgegen dem Stereotyp der immer netten Minnesotans, ihre Mitarbeiter nicht so richtig gut behandeln. Also so gar nicht. Bis hin zur Episode mit dem Salat. Den soll sie, mangels Besteck, mit einem Kamm geschaufelt haben. Den dann Besteck-Vergess-Mitarbeiter säubern musste. Und das landete dann, neben weiteren Beispielen, gerade in der New York Times. Gute Nachricht aber für alle anderen Grünzeug-Freunde und vielleicht auch ihre Mitarbeiter: Cannabis sieht sie offenbar im Gegensatz zu Salat ohne Gabel eher entspannt.

Oscar who?

So. Und an dieser Stelle verschone ich euch mit den Academy Awards a.k.a. Oscars. Das habt ihr eh alle gesehen, auf YouTube oder Snapchat oder TikTok oder wie junge Leute das heute so machen. Geredet werden wird auch viel, am Ende ist Filmgeschmack eben auch Geschmack. Und über den…und so weiter.

Also lieber eine kleine Empfehlung für die Netflix-Ecke. Die dritte Staffel von Berlin Station ist jetzt vollständig verfügbar. Und sie ist sehr gut. Anstatt deutscher Innenpolitik gibt es im Spionage-Thriller um den Berliner Ableger der CIA jetzt ein schwieriges transatlantisches Thema: Russlands Aggression, der Zusammenhalt der NATO, die Furcht der osteuropäischen Nachbarn. Und mittendrin russische Hacker, kalte Krieger und eine deutsche BND-Agentin. Have fun.

Bei der Musik bewegt sich übrigens weiter wenig. Also habe ich mich mal in andere Kategorien der Billboard Charts in den USA vorgewagt. Und siehe da: Seit 13 (!!!) Wochen belegt „High Hopes“ von Panic! At The Disco die Nummer 1 bei den meistgespielten Radio-Songs. Und, was soll ich sagen, das Ding hat, nun ja, Radio-Qualität.

Kommen wir von Qualitäts-Musik zu Qualitäts-Tweets. Also wirklich. Die gibt es nämlich beim Detroit City FC. Wunderbare Einblicke in einen Verein, der etwas anders tickt als seine kontinentaleuropäischen Vorbilder. Der DFB bekäme Schnappatmung. Eintracht-Präsident Fischer würde sagen: „Wenn ich sage, dass das Stadion brennt, dann brennt das morgen.“ In diesem Sinne, Feuer Frei.


Titelbild: Progress continues on Folsom Dam’s new spillway, U.S. Army Corps of Engineers, U.S. government work.

Kommentar verfassen