A Very Special Salute to America

Willkommen zurück zum Nachrichtenüberblick, Freunde des transatlantischen Dialogs! Without further ado wollen wir mit Euch rasch in die Geschehnisse der letzten Tage einsteigen – denn unser letzter Überblick hat Euch ein spontanes Ereignis vorenthalten, das medial dann aber zum Glück doch unübersehbar war. Die Rede ist natürlich von der Begegnung des US-Präsidenten mit dem nordkoreanischen Staatsführer Kim Jong-un. Unsere week in review war tatsächlich schon fertig, als Präsident Trump sich in der demilitarisierten Zone einfand. Zu unserer Ehrenverteidigung müssen wir festhalten: Chairman Kim war genauso überrascht wie wir.

48164813542_178de08c13_k
Der US-Präsident beim spontanen Treffen mit Nordkoreas Chairman Kim und Südkoreas Präsidenten Moon. Bildquelle: White House, gemeinfrei

Für Präsident Trump stellte das Treffen einen großen Erfolg dar, denn die Verhandlungen über ein Ende des nordkoreanischen Nuklearprogramms schienen festgefahren. Im Streben für den Weltfrieden (und den Friedensnobelpreis?) ist es ihm nun aber gelungen, einen Schritt nach vorne zu machen – quite literally, denn der Präsident ist tatsächlich auch über die Quasi-Staatsgrenze geschritten und hat sich damit in Nordkorea aufgehalten. Effektiv passiert ist natürlich noch wenig, doch scheint es, als wäre das nordkoreanische Regime an ernsthaften Verhandlungen interessiert. Ein Anzeichen dafür mag auch die rasche Freilassung eines kürzliche inhaftierten Studenten sein.

Unser key takeaway: „I really think that, if you go back two and half years, and you look at what was going on prior to my becoming President, it was a very, very bad situation — a very dangerous situation for South Korea, for North Korea, for the world. And I think the relationship that we’ve developed has meant so much to so many people.“ – Präsident Trump im Gespräch mit Chairman Kim.

Dauerhafter Friede auf der koreanischen Halbinsel bleibt eine Illusion; Freiheit und Wohlstand für die unter der nordkoreanischen Führung lebenden Menschen ebenso. Dennoch stellen die Entwicklungen zwischen Trump und Kim einen Fortschritt dar.

The Epic Tale of a Great Nation

48201286576_9e433a840c_k
Ein „Salute to America“. Bildquelle: White House, gemeinfrei

An Superlativen hat er nicht gespart, und Panzer gab’s obendrauf. Und so hat der Präsident der „most just and virtuous republic ever conceived“ weder Kosten noch Mühen scheuen lassen, um der Nation zum Unabhängigkeitstag am 04. Juli ein Fest zu bereiten, das je nach Blickwinkel des Betrachters eher wie eine Möchtegern-Sowjetparade wirkte – oder aber auch einfach wie eine Parade einer selbstbewussten Nation, die sich der Leistungen ihrer Streitkräfte bewusst ist und diese auch feiert. Wenn wir aber schon beim Thema Russland sind: Das russische Fernsehen hat die Parade begleitet – und belächelt.

Wir finden: Lieber Präsident im Kreml, dreh‘ doch mal die Kamera bei der Parade und zeig‘ die Märchenschloss-Atmosphäre gegenüber auf der anderen Seite des Roten Platzes. Da wirkt Washington doch schon passender.

Tatsächlich war die Frage, ob und wie eine Parade abgehalten werden soll, zum Politikum geworden. Anlass waren nicht nur die umstrittenen, da steigenden Kosten, sondern die Tatsache, dass der Independence Day eben gerade kein politisch angehauchtes Fest ist. Freiheit, Feuerwerk und Feiertag – da passen Flugzeuge nicht so ganz dazu. Auch dann nicht, wenn die Blue Angels eine weitere beeindruckende Show abgeliefert haben.

Neues vom Campaign Trail

Außenpolitik im Wahlkampf scheint bei den Demokraten nicht so hoch im Kurs zu stehen. Finden zumindest die Autoren beim American Conservative und halten fest, dass etwa die Auseinandersetzung mit der US-amerikanischen Unterstützung für Saudi-Arabien im Konflikt mit Jemen wenig Beachtung in den ersten zwei Debatten gefunden hatDas kann ja noch werden, denn die Demokraten haben noch einige Debatten vor sich: Allein bis Jahresende sollen noch fünf weitere Debatten folgen. Mehr dazu und einen debate schedule gibt’s hier.

Elizabeth Warren auf Platz eins – so weit ist die Senatorin aus Massachusetts in den Umfragen noch nicht, dafür aber im Ranking von The Hill. Tatsächlich gelang es Warren, Sanders als „Goldstandard“ der Parteilinken zunehmend abzulösen, und ihre Bemühungen um die Stimmen der schwarzen Amerikaner könnten Früchte tragen. Auch wenn es letztlich wahrscheinlich nicht dazu reichen wird, um wirklich in den primaries als Siegerin hervorzugehen, ist sie in einer komfortablen Position, um etwa als Vizepräsidentschaftskandidatin gehandelt zu werden.

Und dann ist da noch Joe Biden, der – einer immer weiter nach links rückenden Parteibasis zum Trotz – unverändert zu seinen Meinungen steht, die eine zunehmende Diskrepanz zwischen ihm und seinen Unterstützern aufweisen. Deutlich wird das an der Gesundheitspolitik, zu der die Kollegen im National Review eine Übersicht bieten.

Kultur

Wie immer endet der Rückblick mit einem Ausblick auf US-amerikanische Kultur und Musik. Und weil dort Old Town Road seit 13 Wochen auf Platz eins liegt, schließen wir den Rückblick – passend zur letzten Woche – mit einer Lobeshymne auf die Heimat unserer transatlantischen Freunde. Enjoy!


Titelbild: President Donald J. Trump, joined by the Chairman of Joint Chiefs of Staff General Joseph Dunford and Acting Secretary of Defense Mark T. Esper, watches an aircraft flyover during his remarks at the Salute to America event Thursday, July 4, 2019, at the Lincoln Memorial in Washington, D.C., gemeinfrei

Kommentar verfassen