Willkommen zurück zur week in review, wie immer zusammengestellt von… ja, von wem eigentlich? Facebook-Troll Jeffrey fragte laut, ob (((die))) hinter unserer Initiative stecken würden. Und – liebe Leserin, lieber Leser, natürlich: Es sind nicht 600 Mitglieder, die diese Initiative ausmachen, sondern (((die))), die jetzt vermutlich auch mit dem Tod von Jeffrey Epstein, der für unseren Jeffrey sicher auch lange genug zu (((denen))) gehört hätte, zu tun haben. Und da sind wir schon beim unumstößlichen Thema der Woche angelangt: Dem Tod vom Jeffrey Epstein.
Whodunit?
Vor wenigen Monaten noch ein Freund der Reichen und Mächtigen und nicht zuletzt deshalb auch Inhalt vieler Verschwörungstheorien gewesen, fand Jeffrey Epstein, sich am Morgen des 06. Juli 2019 plötzlich in einer New Yorker Gefängniszelle wieder. Was war geschehen? Der rechtskräftig verurteilte Sexualstraftäter war erneut ins Visier der Behörden geraten, die Beweise für seine Involvierung in einen Kinderprostitutionsring sammelten.
Nach Epsteins Verhaftung hing die Frage nahezu bereits in der Luft: Würde er aussagen? Würde er überhaupt überleben? Und wenn nicht, wer würde für sein Ableben verantwortlich sein? Er selbst, wie gemutmaßt wird? Oder doch eher die Russen, wie „Morning Joe“ Joe Scarborough meint?
He reportedly tried to kill himself two weeks ago. And is allowed to finish the job now? Bullshit.
— Joe Scarborough (@JoeNBC) August 10, 2019
Hey, Joe, das waren doch auch die Russen, die Deine tote Praktikantin vor 18 Jahren mit gebrochenen Schädelknochen in Deinem Abgeordnetenbüro hinterlassen haben, richtig? Wer nicht an Suizid oder die Russen glaubt, dem bleiben noch zwei Theorien: Entweder war es der Präsident – oder die Clintons! Und wenngleich Skurrilität das Letzte ist, was den Tod eines Menschen begleiten soll, so ist es schon eine Sache für sich, wenn Präsident Trump sich mehr oder weniger aktiv durch den retweet einer Theorie in die Reihen der Frageden einreiht:
Died of SUICIDE on 24/7 SUICIDE WATCH ? Yeah right! How does that happen#JefferyEpstein had information on Bill Clinton & now he’s dead
I see #TrumpBodyCount trending but we know who did this!
RT if you’re not Surprised#EpsteinSuicide #ClintonBodyCount #ClintonCrimeFamily pic.twitter.com/Y9tGAWaAxX
— Terrence K. Williams (@w_terrence) August 10, 2019
Tatsächlich gibt es einige Ungereimtheiten um das Ableben des Finanziers, dessen Privatjet – auch als „Lolita Express“ bekannt – mehrfach Bill Clinton zu Gast hatte, nebst zahlreichen jungen Frauen, die entweder nur als „Frau“ oder mit ihren Vornamen in die gesetzlich vorgeschriebene Passagierliste eingetragen worden waren. Zugleich sind das alles Dinge der Vergangenheit – was jedoch eine Sache der Gegenwart ist, ist, dass fast jeder Selbstmord im Gefängnis durch Erhängen geschieht.
Was auch immer die Antwort sein mag – Fakt ist, dass es wahrscheinlich ist, dass die Wahrheit ans Licht kommen wird. Würde das Justizministerium keine ausreichenden Beweise für eine Verurteilung haben, die zwingend auch die „Kunden“ Epsteins umfassen, wäre dieser nicht im Juli inhaftiert worden. Darum, liebe Verschwörungstheoretiker: You need to calm down.
Satan, Sanders, Socialism
In der vergangenen Woche haben wir Euch versprochen, mehr zu den grauenhaften Taten des vorletzten Wochenendes nachzuliefern. Und während über das Tatmotiv des Schützen von El Paso, TX so einiges bekannt ist – er soll etwa nach eigenen Angaben bewusst auf Mexikaner geschossen haben wollen –, sieht es um das Motiv des Schützen von Dayton, OH anders aus. Aber nicht doch!
Medienangaben zufolge war dem Twitter-Account des Täters zu entnehmen, dass der sich selbst als linker Satanist bezeichnende Schütze sich noch über den Tod von Sen. John McCain (R-AZ) ausgelassen haben soll und meinte, man solle etwa die Reifen der Fahrzeuge von ICE aufschlitzen. Ach, und dann wäre da noch: „I want Socialism, and I’ll not wait for the idiots to finally come round to understanding.„ Noch Fragen, anyone?
Die Lösung des Problems? Mehr gun control measures. So weit, so gut. Auch der Präsident zeigte sich offen gegenüber umfangreicheren background checks – womit auch die Aussage von Mika Brzezinski, der Co-Moderatorin von „Morning Joe“, widerlegt sein sollte: Ihr zufolge handle es sich bei Präsident Trump um jemanden, der solche Taten gerne geschehen lassen würde. Auch das Entgegenkommen aus dem Weißen Haus geht sechs Präsidentschaftsbewerbern der Demokraten aber nicht weit genug. Ihre Forderung? Wal-Mart soll keine Schusswaffen mehr verkaufen. Aber back to reality: Wer heute eine Pistole oder ein Gewehr bei Wal-Mart kaufen will, muss heute schon nach Alaska fahren. Und für alle anderen Waffen sollen die Steuern eben einfach erhöht werden – Death and Taxes eben.
On "Morning Joe" this morning, Mika Brzezinski actually accused the President of the United States of WANTING mass murders to happen.
This is not some random fringe internet news outlet. This is our mainstream media, and one of the most-watched morning shows in the country. pic.twitter.com/NlmWpV1Fw0
— Adam Ford (@Adam4d) August 6, 2019
Murder Turtle? Massacre Mitch?
Wir bei Transatlantic Takes dachten, Sen. Mitch McConnell (R-KY) hätte nur einen richtigen Spitznamen: Cocaine Mitch. Falsch gedacht – zumindest seit vergangener Woche, denn da trafen zahlreiche Demonstranten zusammen, die „Massacre Mitch“ bzw. „Murder Turtle“ den Tod wünschten.
https://twitter.com/BenGoldey/status/1159912341934358529
In die Medien schaffte es der Vorfall aber nur in geringem Umfang – weit geringer als die Berichterstattung, die ein paar Jugendliche, die sich in zugegebenermaßen unangebrachter Pose mit einer Pappfigur von Rep. Alexandria Ocasio-Cortez (D-NY) ablichten ließen, erreichten. Der Grund für das dünnhäutige, mehrtägige Twitter-Gewitter liegt möglicherweise nicht darin, dass Ocasio-Cortez sich persönlich beleidigt fühlte – sondern daran, dass ihr Chief of Staff, einer der Urheber des Green New Deal, im Zentrum von Ermittlungen steht.
Der Grund? Knapp eine Million US-Dollar, die den Weg von einem Kampagnenkonto zu ihm gefunden haben soll. Egal, wohin Chakrabartis Weg führen mag – ob Maßanzug oder orangener Overall: Alles besser als das T-Shirt mit dem Konterfei eines Nazi-Kollaborateurs, finden wir.
Kultur und Medien
Unseren heutigen Fokus auf die Progressiven im Kongress wollen wir beibehalten und geben Euch dafür eine Serienempfehlung: Gemeinsam mit FX und Hulu produziert die New York Times neuerdings „The Weekly“ – Episode acht setzt sich mit den progressiven Aktivisten des Sunrise Movement auseinander. Enjoy!
Wer nach all dem Rummel um den Green New Deal gerne den Kopf lüften möchte, für den haben wir auch noch was im Angebot – ein Lied, in dem sich Skeptiker und Befürworter des Großen Sprungs nach vorn…nein, natürlich des Green New Deal, wiederfinden können:
Eine kleine Endnotiz in eigener Sache: Wir finden, wir machen alles richtig, wenn wir das Ziel von Trollen werden, die wahlweise pro-Maduro, antiamerikanisch, antisemitisch oder einfach kleingeistig sind. Ihr auch? Dann schaut einfach mal persönlich bei uns vorbei!