Tough Talk von Tür zu Tür

Wir sind dann mal in Washington. Anders ergeht es da den Taliban – denn die sind dem US-Präsidenten zufolge kurzerhand wieder ausgeladen worden, nachdem sie sich zu einem Anschlag bekannt haben, in dem auch ein US-amerikanischer und ein rumänischer Soldat getötet worden waren. Tatsächlich blieb Präsident Trump auch wenig Entscheidungsspielraum – zu deutlich war geworden, dass der westliche Blutzoll in die Höhe getrieben werden sollte, um die Verhandlungsmasse aufseiten der Islamisten zu erhöhen. Dass hier nun die Notbremse gezogen wurde, ließ in Washington beide Parteien aufatmen – einzig das afghanische Volk scheint der große Verlierer zu sein. Mit dem Ende der Verhandlungen und den landesweit anstehenden Wahlen Ende September droht eine neue Welle der Gewalt das Land zu überfluten.

Weit überraschender als diese von Terroristen gerne verwendete Taktik ist, dass die Vorgeschichte der Verhandlungen zwei Akteure mit ganz unterschiedlichen Wünschen aufeinandertreffen lässt, wo eine solche Diskrepanz gar nicht zu erwarten gewesen wäre. Während National Security Adviser John Bolton, vielfach als Interventionist betrachtet, den Deal naturgemäß skeptisch sah und allein eine Reduktion der US-amerikanischen Präsenz in Afghanistan vorschlug, war Secretary of State Mike Pompeo einer der leitenden Unterstützer des PlansUnd weil es ja so schon nicht kompliziert genug ist, treffen hier auch zwei Wahlversprechen des Präsidenten aufeinander: Tough talk? Oder doch der Abzug amerikanischer Truppen?

Wie auch immer Präsident Trump sich entscheiden wird: Unumstößlicher Fakt bleibt, dass mehr als 2.400 US-Amerikaner seit dem 11. September 2001 von Taliban-Kämpfern getötet worden waren. Gerade in der Woche, in der sich dieser heimtückische Angriff zum 18. Mal jährt, sollten die Unterstützer eines solchen Abkommens diese Zahl nicht aus den Augen verlieren.

Junge Transatlantiker auf Reisen

Eigentlich kümmern wir uns bei unserer review betont um die großen Nachrichten, die die Welt bewegen. Unsere Welt wird dabei aber ganz stark bewegt von gleich zwei Reisen, die wir in die Vereinigten Staaten und nach Kanada unternehmen. Begleitet uns auf Facebook, Instagram und natürlich bei Transatlantic Takes!

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Nur ein Ziel unserer Reisen: Das US-amerikanische Kapitol. (Bildquelle: Transatlantic Takes /lp)

Ein Stimmungsbarometer für 2020?

Einhunderttausend Türen in wenigen Tagen. Ein Wahlkreis. Und ein Stimmungsbarometer für die kommenden Wahlen. So könnte man die am 10. September stattfindenden Nachwahlen in einem Wahlkreis in North Carolina beschreiben, der im vergangenen November nach mehreren Unklarheiten gleich gar keinen Repräsentanten mehr erhielt. Während Dan McCready, ein Demokrat, 905 Stimmen zu wenig erhielt, als dass er gewählt worden wäre, wurde im Lauf der Auszählung deutlich, dass zahlreiche Ungereimtheiten in Verbindung mit Briefwahlstimmen eine Neuwahl erforderlich machen würden.

Für die Republikaner tritt nun mit Dan Bishop ein neuer Kandidat an in einem Wahlkreis, in dem Präsident Trump vor drei Jahren noch mehr als 55% der Stimmen erhalten hatte und in dem seit den 1960ern kein Demokrat eine Kongresswahl gewinnen konnte. Ob und inwieweit diese Wahl ein Stimmungsbarometer für 2020 darstellt, wird bei NBC News gefragt – wir meinen: nicht unbedingt. Problematisch wird aber auf jeden Fall, dass im Fall einer verlorenen Nachwahl zwanzig republikanische Siege notwendig werden, um ab 2021 wieder eine Mehrheit innezuhaben.

Kultur und Sport

Etwas mehr als ein Jahr nach dem Erscheinen des Liedes schafft „Truth Hurts“ der Sängerin Lizzo den Aufstieg auf Platz eins der US-Charts.

Was wir aber umso spannender finden? Dass die New England Patriots mit ihrem 33-3 Sieg über die Pittsburgh Steelers am Sonntagabend bewiesen haben, dass mit ihnen auch in dieser Saison jederzeit zu rechnen ist. Was sind schon 42 Jahre für Tom Brady? Bis demnächst!

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