Diese 10 Klassiker verdanken wir Amerika

Es gibt viele Gründe, Amerika zu lieben. Einer der besten Gründe: Seit etwa 100 Jahren produziert dieses Land immer und immer wieder Filme, die nicht nur absolut sehenswert sind, sondern auch etwas über die USA verraten. Egal, ob Sie Politthriller, Filmbiografien oder Romantische Komödien mögen: Die Redaktion von Transatlantic Takes hat eine Top 10 der Filme zusammengestellt, die wir mit den USA verbinden. Schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe und machen Sie sich die Quarantäne so angenehm wie möglich, während Sie Ihre transatlantische Seite ausleben! Natürlich gibt es alle diese Filme als Stream; die Verlinkungen haben wir für unsere Leser bereits hinzugefügt. 

Machen Sie es sich mit Popcorn bequem und freuen Sie sich auf insgesamt 22 Stunden und 23 Minuten ganz großes Kino. Was sind die Filme, die Sie mit Amerika verbinden? Lassen Sie es uns wissen – in den Kommentaren oder via Kontaktformular. 

1 – Charlie Wilson’s War (dt.: „Der Krieg des Charlie Wilson“) – 2007

Diese großartige Politsatire von Regisseur Mike Nichols erzählt die (wahre) Geschichte des texanischen, demokratischen Kongressabgeordneten Charlie Wilson. Der ist ein Lebemann, unkonventionell, sitzt im Haushalts- und Geheimdienstausschuss – und wird 1980 durch einen Fernsehbericht auf die Lage des von der Sowjetunion besetzten Afghanistan aufmerksam. Zusammen mit der einflussreichen Joanne Herring (Julia Roberts) beginnt Wilson, gespielt von Tom Hanks, den Kongress zur Unterstützung der Widerstandskämpfer zu bewegen. Der Film zeigt dabei gleichermaßen Amerikas segensreichen historischen Beitrag zur Beendigung der Tyrannei, aber auch die Ignoranz, Sprunghaftigkeit und mangelnde Konsequenz US-amerikanischer Außenpolitik. 

Zu sehen ist der anspruchsvolle wie auch unterhaltsame Film kostenlos auf Netflix. Philip Seymour Hoffman, der ebenso wie Regisseur Nichols 2014 verstarb, wurde für seine Interpretation des CIA-Agenten Gust Avrakotos für einen Oscar nominiert. 

2 – The Blind Side (dt.: „Blind Side – die große Chance“) – 2009

Michael Oher (gespielt von Quinton Aaron) hat es nicht leicht im Leben. Der Teenager verbringt seine Jugend in Pflegeheimen und -familien, da seine drogenabhängige Mutter nicht für ihn sorgen kann. Glücklicherweise freundet er sich mit dem jungen Sean an, dessen Mutter (rührend: Sandra Bullock) Michael ins Herz schließt. Selbst wohlhabend, beginnt sie, den Jungen zu fördern. Was folgt, ist eine optimistische Geschichte sozialer und kultureller Unterschiede, eine ordentliche Portion Football und eine Prise Gesellschaftskritik. 

Wer einen Netflix-Account hat, kann den Film, dem übrigens eine wahre Geschichte zu Grunde liegt, kostenlos streamen. 

3 – On The Basis Of Sex (dt.: „Die Berufung – Ihr Kampf für Gerechtigkeit“) -2018

Ruth Bader Ginsburg ist eine internationale juristische Ikone. Als zweite Frau im Supreme Court der USA (und zwischen 2006 und 2009 auch einzige) zählt sie nicht nur zu den bekanntesten Frauenrechtlerinnen, sondern auch zu den populärsten Juristinnen unserer Zeit. Diese Filmbiografie erzählt ihre Lebensgeschichte anhand eines Falles, der nicht nur ihre Karriere, sondern auch Recht und Gesellschaft der USA verändern sollte. Gespielt wird die junge, aufstrebende Ruth Bader Ginsburg dabei herausragend von Felicity Jones.

Zu sehen ist der Film auf Netflix. Empfehlenswert für alle, die sonst auf Anwaltsserien oder historische Filme stehen.

4 – Giant (dt.: „Giganten“) -1956

Ein absoluter Muss für Transatlantiker und alle, die Klassiker lieben. Dieser Spielfilm aus dem Jahr 1956 ist ein Werk des Regisseurs George Stevens und basiert auf dem Roman von Edna Ferber. Featuring Rock Hudson, Elizabeth Taylor und James Dean, der im Herbst 1955 tödlich verunglückte – was „Giant“ zu seinem letzten Film macht. 

Dieser Film ist kostenlos auf YouTube zu sehen und gilt heute als texanisches Nationalepos. Dabei ist er einer der bedeutendsten kritischen Selbstdarstellungen auf die USA, die je gedreht worden. Zuschauer können sich auf ein dreieinhalbstündiges Meisterwerk freuen, sowie ein überzeugendes Porträt der texanischen Lebensart, Drama, Liebe und eine Menge Ölbohrtürme.

5 – Once Upon A Time In America (dt.: „Es war einmal in Amerika“) – 1986

Der letzte Film des „Spiel-mir-das-Lied-vom-Tod“-Regisseurs Sergio Leone erzählt einen Gangster-Epos und spielt zur Zeit der Prohibition, der 30er sowie der späten 60er Jahre. Was in New York mit Gaunereien und Tricks beginnt, entwickelt sich zu einer kriminellen Organisation mit enormer Reichweite. Wer Filme wie „Gangster Squad“ oder „The Irishman“ mochte, wird sich vor diesem Klassiker aus dem Jahre 1986 verneigen. Natürlich darf hier Robert De Niro nicht fehlen – und eine Spur Kapitalismuskritik gibt es gratis dazu. Auch gratis zu sehen ist der Film für Amazon-Prime-Kunden auf der gleichnamigen Plattform. 

6 – Life Or Something Like It (dt.: „Leben oder so ähnlich“) – 2002

Wie würdest Du reagieren, wenn Dir ein obdachloser Prophet sagen würde, dass Du in einer Woche sterben wirst? Hättest Du Angst? Furcht? Wut auf einen Mann für das, was er gesagt hat? Und schließlich ein nervöses Lachen und die Worte „schlechter Witz“. Aber was passiert mit Dir, wenn Du akzeptierst, dass alle seinen Vorhersagen vor Deinen Augen wahr werden ? Die TV-Moderatorin Lanie Kerrigan hatte Pech – sie war diejenige, die mit dem Satz „Du wirst nächsten Donnerstag sterben“ des mysteriösen Obdachlosen angesprochen wurde. Sie will ein langes Leben führen, sie hat einen Verlobten, den sie wahrscheinlich liebt. Aber wenn es nur noch sieben Tage zu leben gibt, dann ist das alles wahrscheinlich egal? Können wir unser Schicksal ändern? Findet es heraus – z.B. auf Amazon Prime.

7 – Coming To America (dt.: „Der Prinz aus Zamunda“) – 1988

„Coming to America“ von John Landis vom Jahr 1988 zählt heute zu den Klassikern der amerikanischen Kinematographie. Der Kronprinz des afrikanischen Staates möchte selbst seine zukünftige Gattin finden und geht dafür nach New York. Dort scheint er ein gewöhnlicher Mann zu sein und geht in einem Fast-Food-Restaurant arbeiten, da er sich in die Tochter des Restaurant-Besitzers verliebt. Ästhetisches Hochgefühl und kneifende Freude ist das Wichtigste, was für eine erfolgreiche Komödie notwendig ist – und das Zuschauen zu einem Vergnügen macht. Zu sehen unter anderem auf Netflix.

8 – The Florida Project (dt. „The Florida Project“) – 2017

Dieser Film von Sean Baker, der im Rahmen der Filmfestspiele von Cannes 2017 düpierte, beleuchtet amerikanische Klassenunterschiede ausgedrückt in der Diskrepanz zwischen armen Anwohnern und reichen Reisenden in der Peripherie von Orlandos Disney World. The Florida Project beschreibt dabei die Welt aus einer kindlich naiven Sicht mit einer hellen und bunten Farbgebung, die in scharfem Kontrast zu der Geschichte steht, die Baker erzählen möchte. Es ist die Geschichte der kleinen Moonee, die mit ihrer arbeitslosen Mutter in einem billigen Motel unweit von Disney World wohnt und der tägliche Kampf der kleinen Familie die Miete zu bezahlen und Essen auf den Tisch zu bringen. Die Mutter Halley gerät dabei oft mit dem Manager des Motels Bobby, gespielt von Willem Dafoe, aneinander, der sich dabei immer wieder in einer Zwickmühle aus Sympathie für die junge Mutter und seiner Pflicht die Miete einzutreiben wiederfindet. 

Der Film wurde mehrfach bei internationalen Filmfestspielen ausgezeichnet und Willem Dafoes schauspielerische Leistung mit einer Nominierung als bester Nebendarsteller bei den Academy Awards gewürdigt. The Florida Project ist verfügbar bei MUBI, einer Streamingplattform, die sich auf eine Auswahl kuratierter Filme beschränkt, die jeweils nur 30 Tage auf der Plattform verfügbar sind. MUBI bietet ein 7-tägiges kostenloses Probeabonnement an und ist für Stunden grundsätzlich kostenlos verfügbar.

9 – Django Unchained (dt.: „Django Unchained“) – 2012

Django Unchained ist ein Tarantino-Film, wie er im Buche steht. Exzentrische Charaktere, geniale Dialoge und natürlich ein Haufen graphischer Gewaltexzesse. Bereits mit Inglourious Bastards hat Tarantino bewiesen, dass er es versteht den Zeitgeist einer historischen Epoche einzufangen und auf seine ganz eigene Weise mit den Bösewichten dieser Zeit abzurechnen. An die Stelle der Nazis treten in Django Unchained US-amerikanische Sklavenhalter, während die Inglourious Bastards ersetzt werden durch Django Freemann, gespielt von Jamie Foxx, und Dr. King Schulz, gespielt von Christoph Waltz, zwei Kopfgeldjäger aus dem Süden der USA. Nachdem Schulz Django von seinen Sklavenfesseln befreit hat machen sich die beiden auf Djangos Frau Brunhilde (Kerry Washington) zu befreien, die als Sklavin auf Candieland, der Farm von Calvin Candie (Leonardo Di Caprio), gefangen gehalten wird. Dieses Starfeuerwerk wird noch abgerundet durch einen sichtlich gealterten Samuel L. Jackson, der als Hausdiener der Candies auftritt. Alles in allem ein sehr gelungener Film über die Sklaverei in den USA, der auf Netflix verfügbar ist.

10 – Wolf of Wall Street (dt.: „The Wolf of Wall Street“) – 2013

Martin Scorseses Meisterwerk „The Wolf of Wall Street“ lässt sich in einem Wort beschreiben. Exzess. Jordan Belfort, der Hauptprotagonist dieses Films, ist ein mehr als zwielichtiger Börsenmakler dessen einziges Ziel es ist immer mehr Geld, mehr Frauen, mehr Drogen anzuhäufen. Sein Leben stellt sich dabei als eine einzige große Party dar, für die er jedoch niemals selbst die Rechnung zahlen muss. Es sind immer Andere, die unter seinen Eskapaden zu leiden haben, seine Frau, seine Geschäftspartner und vor allem die Kunden, denen er wertlose Anlagen verkauft. Wolf of Wall Street fehlt so die moralische Komponente, die anderen Filmen über die Finanzindustrie, wie beispielsweise Wall Street zu eigen ist, in denen die Party schlussendlich doch ihr Ende findet. Aber vielleicht ist der Film von Scorcese hier auch einfach realistischer als der Klassiker von Oliver Stone. Schließlich hat uns die Finanzkrise gezeigt, dass auch im realen Leben nicht immer diejenigen die Zeche zu zahlen haben, die sie verursacht haben. Der Film ist als Stream verfügbar bei Amazon und Joyn.


Titelbild: Thomas Wolf, www.foto-tw.de / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0

2 Kommentare Gib deinen ab

  1. Tim sagt:

    Sehr interessanter und cooler Artikel
    Ich hab selbst die meisten Filme gesehen und muss sagen, dass sie wirklich sehenswert sind.
    Blind Side ist einer meiner Lieblingsfilme und Sandra Bullock hat dafür sogar einen Oscar bekommen
    Dennoch fehlt mir ein Film: „Das Streben nach Glück“
    Mit Will und Jaden Smith
    Der Film trägt nicht nur das Motto des amerikanischen Traums im Namen sondern handelt auch genau davon.
    Ein Vater steht mit seinem Sohn vor dem absoluten Abgrund aber er hört nicht auf an sich zu glauben und alles zu geben bis er sich und vorallem seinem Sohn ein besseres Leben ermöglichen kann.

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