Von Merkel diktiert, von den Rothschilds zensiert, von Fox News revidiert: Unsere Weekly News.
Liebe Verschwörungstheoretiker an den staatlich kontrollierten Empfangsapparaten, bitte setzen Sie jetzt Ihre Aluhütte auf und schmieren Sie Ihre Haustüren mit Butter ein. Hier folgt gleich die volle Breitseite Wahrheit, die die Echsenmenschen in der Weltregierung vor Ihnen geheim halten wollen:
Bill Gates ist eigentlich ein ziemlich feiner Kerl.
Seit vielen Jahren konzentriert sich die Kapitalismuskritik vieler Menschen auf die Verteilung des Reichtums zugunsten einiger weniger – einer internationalen Elite mit überproportional großem Wohlstand. Auch wenn diese Kritik in einigen Fällen durchaus berechtigt sein mag, so lädt sie doch auch viele selbsternannte Welterklärer dazu ein, hinter diesem Reichtum eine große Verschwörung zu wittern. Eine Verschwörung, die darauf abzielt, den eigenen Einfluss zu mehren und den kleinen Mann eben klein zu halten. Dazu trinken besagte Eliten wahlweise das Blut von Kindern, injizieren dem Volk Nano-Roboter oder kontrollieren das Bevölkerungswachstum mit Hilfe von Flugzeugabgasen. Mit dem Coronavirus glauben die Verschwörungstheoretiker nun, die Nemesis der Menschheit ausgemacht zu haben: Bill Gates. Die von Gates und seiner Frau Melinda gegründete Stiftung unterstützt karitative und medizinische Projekte weltweit und hat sich dem Ziel verschrieben extreme Armut zu bekämpfen. Diese doch recht noblen Ziele werden nun von der Verschwörungs-Community umgedeutet und die „Bill and Melinda Gates Foundation“ zu einem Werkzeug der Versklavung erklärt. Anhaltspunkte dafür bietet Gates Engagement für die Forschung an Impfstoffen zu bisher unheilbaren Krankheiten, die ja, wie jeder weiß, freies Denken unterdrücken und Autismus auslösen. Gates stellt dafür zusammen mit Warren Buffett bis zum Ende seines Lebens einen Großteil seines Vermögens von 90 Milliarden Dollar (plus 69,5 Milliarden von Buffett) der Stiftung zur Verfügung. Ein Vermögen übrigens, dass er sich selbst erarbeitet und nicht auf seinem Hosenboden sitzend geerbt hat. Das Bill Gates trotzdem kein Heiliger ist, sollte klar sein. Mit seinem Konzern Microsoft hat er sich vor allem in den 90er Jahren einige Patzer geleistet, die nicht zu leugnen sind. Ihn jedoch als Strippenzieher eines Komplotts gegen die Menschheit darzustellen, ist so weit von der Wahrheit entfernt, dass es absurd anmutet, dass Menschen diese Theorie überhaupt für bare Münze nehmen.
Irgendetwas wird hängen bleiben!
Der amerikanische Präsidentschaftswahlkampf tritt in seine schmutzige Phase ein. Das Motto lautet: Kein Vorwurf ist zu absurd, um erhoben zu werden – im Zweifel wird schon etwas hängen bleiben. Das dachte sich wohl auch Rudi Giuliani, seines Zeichens untergebener Winkeladvokat des Präsidenten, als er in dieser Woche zusammen mit einem ukrainischen Abgeordneten Audiomitschnitte veröffentlichte, die das angebliche „Quid pro quo“ des ehemaligen Vizepräsidenten Biden in der Ukraineaffäre belegen sollen. Wir erinnern uns: Bidens Sohn Hunter war von 2014 bis 2019 Teil des Aufsichtsrats des ukrainischen Energie-Unternehmens Burisma, einen Posten den er, so munkelt man, wohl nur wegen der Position seines Vaters in der amerikanischen Regierung bekommen hatte. Später wurde Biden Senior vorgeworfen die Regierung Poroschenko dazu gedrängt zu haben den ukrainischen Generalstaatsanwalt zu feuern, der gegen besagtes Unternehmen wegen Korruption ermittelte. Vorwürfe, die jetzt von Trumps Wahlkampfteam wieder aufgewärmt werden. Was dabei unter den Tisch fällt ist, dass nicht nur die Obama-Regierung, sondern auch die Europäische Union auf die Absetzung des als korrupt geltenden Staatsanwalts hinwirkte. Darüber hinaus enthält das nun aufgetauchte „Beweismaterial“ keine Anzeichen dafür, dass Biden damit die Ermittlungen gegen Burisma behindern wollte.
Diese Strategie des Behauptens von bewiesenermaßen falschen Tatsachen gewürzt mit einem kleinen bisschen Wahrheit hat sich jedoch bereits in der Vergangenheit als effektives Mittel erwiesen, um dem politischen Gegner zu schaden. So könnte auch Biden ähnlich wie Hillary Clinton diesem Politikstil zum Opfer fallen.
There ist still good – in Fox News
Donald Trump hat Zoff mit seinem Haus-und-Hof-Sender Fox News. Der Sender, der sich sonst nicht zu schade ist, den Präsidenten auch noch für seine offensichtlichsten Verfehlungen zu verteidigen, hat jetzt die Wut von „The Donald“ auf sich gezogen. Trump teilte in einem Tweet vom Donnerstag mit, dass er mit Teilen der Berichterstattung von Fox nicht zufrieden sei. So listete er eine Reihe von Fox News-Kommentatoren und Moderatoren auf, die er als „Müll“ betrachte; inklusive Juan Williams, der zuvor in der Sendung „The Five“ die Dreistigkeit besaß, Trumps „Obamagate“-Theorie als erfunden zu bezeichnen und im selben Atemzug noch auf die schlechte Umfragewerte des Präsidenten hinzuweisen. An der Reaktion Trumps lässt sich sein Missfallen darüber ablesen, dass mittlerweile selbst ein Newsnetwork wie Fox News nicht mehr bereit ist, jede Aussage des Präsidenten ungeprüft zu übernehmen. Der Fernsehsender reiht sich damit in eine Kaskade renommierter Medien ein, die Trump bisher schon die blinde Gefolgschaft verweigert haben und gemeinhin unter dem Namen „Fake News Media“ bekannt sind. Fox News befindet sich damit in einem Dilemma: Einerseits wollen Sie nicht die Trump-Fans vergraulen, die zur wichtigsten Zielgruppe des Senders zählen, andererseits ist jedoch auch selbst dem Aushängeschild des Murdoch-Empire klar, dass manche Aussagen, die während einer Pandemie von Amtsträgern getroffen werden, Konsequenzen haben können, wenn sie unkommentiert stehen gelassen werden.
Biden: Das schwarze Schaf der Demokraten?
Diese Woche hat sich Biden ein Fauxpas geleistet, der eines demokratischen Präsidentschaftskandidaten nicht würdig ist. Die sog. schwarze Wählerschaft als selbstverständlich hinzunehmen, als Wählergruppe, um die man sich nicht bemühen muss, ist Ausdruck eines fehlgeleiteten Verständnisses, das in den USA seit langer Zeit vorherrscht: Ethnische Gruppen als einen Wählerblock mit homogenen Interessen zu betrachten. Schwarze Hautfarbe allein geht nicht einher mit einer Vorliebe für die demokratische Partei, genauso wenig, wie eine weiße Hautfarbe bedeutet, dass man Anhänger der republikanischen Partei ist. Menschen definieren sich selbst nicht und sollten auch nicht nur anhand ihrer Hautfarbe definiert werden. Die eigene politische Entscheidung trifft jedes Individuum immer noch für sich selbst.
Trotzdem steckt ein kleines Fünkchen Wahrheit in der Aussage Bidens. So hat sich die Partei Abraham Lincolns gewandelt, von einer Organisation, die die amerikanischen Sklaven befreit hat, hin zu einer Partei, die vielen Afroamerikanern kaum etwas zu bieten hat. Ausdruck davon sind auch die miserablen Wahlergebnisse der Republikaner bei nicht-weißen Wählergruppen. So haben die Republikaner bei der Präsidentschaftswahl 2016 gerade einmal 8% des Black Vote erhalten; im Gegensatz zu 88% bei den Demokraten.
Richard Grenell: Der Anti-Diplomat tritt ab
Insgesamt 2 Jahre und 4 Monate hatte es gedauert, bis Deutschland nach Amtsantritt der Regierung Trump wieder einen US-Botschafter hatte. Eine ungewöhnlich lange Zeit, welche einer Blockadehaltung im US-Senat geschuldet war. Richard Grenell, der zuvor Kommentator bei Fox News und Sprecher des amerikanischen Botschafters bei den Vereinten Nationen war, tat sich schnell als eher unkonventioneller Diplomat hervor, der sich mit öffentlichen Äußerungen zum politischen Tagesgeschehen in Deutschland nicht zurückhielt und aggressiv die Interessen der amerikanischen Regierung vertrat. Sein Amtsantritt wurde dann auch begleitet von einem Breitbart-Interview, in welchem er ankündigte, die Konservativen in Europa stärken zu wollen – ein Vorgang der in radikalem Gegensatz zu dem diplomatischen Gebot der parteipolitischen Neutralität im Gastland steht. Nun zwei Jahre nach seinem Amtsantritt räumt Richard Grenell den Posten des obersten amerikanischen Diplomaten in Deutschland. Er wird hier wohl kaum vermisst werden.
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