Neues Jahr, neuer Präsident, neue Buchempfehlung

Wir haben das Jahr 2020 überstanden und sind im neuen Jahr 2021 angekommen. Auch in diesem Jahr überschlagen sich die Schlagzeilen der Nachrichten aus den USA: Erstürmung des Capitols, erneutes Amtsenthebungsverfahren gegen Trump und die Amtseinführung Joe Bidens als neuer amerikanischer Präsident. Wir befinden uns in turbulenten Zeiten, die viel von uns abverlangen. Gerade jetzt bietet es sich an, es sich mit einem neuen Buch auf dem Sofa gemütlich zu machen und an die Zeiten vor Corona zu denken. Dafür eignet sich meiner Meinung nach ganz besonders das 2018 erschienene Buch von Michelle Obama: „Becoming – Meine Geschichte“. Dieses Buch ist im GOLDMANN Verlag erschienen, es kann dort oder in jedem Buchhandel käuflich erworben werden.

Bei dem Buch handelt es sich um die sehr interessante Autobiografie der ehemaligen First Lady der USA. Michelle Obama nimmt uns in diesem Buch mit auf eine Reise durch ihr Leben und ermöglicht intime Einblicke in das Leben einer First Lady. Obamas Autobiografie beginnt mit einem Abschnitt über ihr Leben, bevor sie Barack Obama, den ehemaligen US-Präsidenten kennenlernt. Sie ist in der Southside von Chicago bei einer durchschnittlichen Familie aufgewachsen und hat sehr früh für sich erkannt, dass der Schlüssel zur Welt Bildung sei. Sie hatte das Glück eine engagierte Mutter zu haben, die sich stets für ihren Bildungsweg eingesetzt hat. Dadurch wurden ihr von klein auf Türen geöffnet, die unter anderen Umständen einem jungen schwarzen Mädchen in den USA möglicherweise verschlossen geblieben wären. Obama erzählt von ihrem Hang zum Perfektionismus und wie sie es von der Southside von Chicago zu „Sidley & Austin“ als Anwältin geschafft hat. In dieser Kanzlei fing auch Barack Obama an als Praktikant zu arbeiten. Dort begegnen sich die beiden das erste Mal. Der Rest ist Geschichte.

Wie verhält man sich als First Lady richtig?

Durch Barack lernt Michelle Obama sich selber besser kennen, hinterfragt ihren Werdegang und ihre persönliche Zufriedenheit mit ihrer Arbeit als Anwältin. Mutig springt sie in kalte Wasser und schlägt mit Baracks Unterstützung eine neue berufliche Laufbahn ein. Sie erzählt aus ihrer Perspektive die politische Laufbahn ihres Mannes, wodurch spannende Einblicke hinter die Kulissen ermöglicht werden. Sie erzählt ihre Geschichte ehrlich, so verheimlicht sie den Leser*innen auch nicht ihre anfängliche Abneigung gegenüber der Politik und ihre Hoffnung, dass ihr Mann eine andere berufliche Richtung einschlagen würde. Diese hat sich jedoch schnell zerschlagen, nachdem deutlich wurde, dass Barack Obama der neue Hoffnungsträger für die amerikanische Bevölkerung ist. Sie berichtet von dem mühevollen, teils respektlosen Präsidentschaftswahlkampf und ihrer gemeinsamen Zeit im Weißen Haus. Dabei betont sie mehrfach ihre Bemühungen ein normales Leben für ihre Töchter Sasha und Malia zu ermöglichen. Von der First Lady wird in den USA erwartet, dass verschiedene soziale Projekte in ihrem Namen durchgeführt werden. Obama erzählt von den Anfängen und Hintergründen ihrer Kampagnen, wie zum Beispiel „Let’s Move!“. Die First Lady wird ähnlich wie der amtierende Präsident ständig von der Bevölkerung beobachtet. Obama vertraut den Leser*innen viele Fauxpas in ihrer Laufbahn an und beschreibt wie sie die Tragweite ihrer Handlungen erst einmal erlernen musste. Das Buch schließt ab mit dem Ende der Präsidentschaft und dem Übergang zum nächsten Präsidenten.
Seitdem waren sowohl Barack als auch Michelle Obama politisch sehr aktiv, vor allem im Wahlkampf von Joe Biden haben beide tatkräftig mitgewirkt und mobilisiert. Michelle Obama ist zu einem Idol für die amerikanische Bevölkerung, aber auch weltweit geworden. Sie verkörpert Stärke, Engagement und Aktivismus.

Die Autobiografie von Michelle Obama ermöglicht den Leser*innen einen Einblick in das Leben einer First Lady. Obama schreibt dabei ehrlich, interessant, tiefgründig und lustig. Sie beschäftigt sich viel mit der Frage, wer sie sein möchte und wohin sie gehen möchte. Dabei geht sie vermehrt auf die Rolle der Frau und afroamerikanischen Bürger*innen in der amerikanischen Gesellschaft ein. Das Buch regt die Leser*innen dazu an, seinen eigenen Werdegang und Ziele zu hinterfragen und möglicherweise nach zu justieren. Aus jeder Hinsicht ist dieses Buch von Michelle Obama zu empfehlen.  

Bildquelle: Unsplash. Alex Nemo Hanse. CC 2.0.

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